Die individuelle und effiziente Vorbereitung auf die Abschlussprüfung ist ein wichtiger Bestandteil in der Ausbildung von Auszubildenden. Demnach sollte frühzeitig, mit allen Beteiligten abgestimmt, mit der Prüfungsvorbereitung begonnen werden.
Abfolge der Prüfungsvorbereitung
Je nach Ausbildungsberuf, Prüfungsanforderungen, betrieblichen und individuellen Faktoren sollte die individuelle Vorbereitung auf die Abschlussprüfung rechtzeitig erfolgen. Zu Beginn sollte der aktuelle Ist-Zustand des Wissensstandes der Auszubildenden ermittelt werden. Darauffolgend müssen Ausbilder und Auszubildende gemeinsam einen Soll-Ist-Vergleich durchführen, um eine zielgerichtete Planung der Vorbereitungsphase zu realisieren. Für ein optimales Ergebnis stehen mehrere Quellen zur Verfügung:
Soll-Vorgaben der Prüfung | Ist-Zustand vor der Prüfung |
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Berufserfahrung | Beurteilungen |
Berufliche Handlungskompetenz | Ausbildungsnachweise |
Musterprüfungen | |
Prüfungsordnung | Zeugnisse der Berufsschule |
Prüfungsanforderungen | Lernerfolgskontrolle |
Rahmenlernplan | Prüfungs-Know-how |
Ist der aktuelle Wissensstand ermittelt, erfolgt die Planungs- und anschließend die Umsetzungsphase. Der Ausbilder muss hierfür die erforderlichen Bedingungen (Zeitfenster, Arbeitsräume) schaffen sowie nötige Lern- und Arbeitsmittel bereitstellen. Es sollte gewissenhaft vorgegangen werden, sodass die Auszubildenden sich ihrer Stärken und Schwächen bewusstwerden.
Eine besonders gelungene Art der Prüfungsvorbereitung ist das Nachahmen von realen Prüfungssituationen. Für die schriftliche Prüfung sollte darauf geachtet werden, dass Prüfungen der vergangenen Jahre in dem für die Prüfung bestimmten Zeitfenster bearbeitet werden. Zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung eignen sich beispielsweise Präsentationen oder Rollenspiele. Es sollte nach den Präsentationen oder Rollenspielen unbedingt Feedback gegeben werden. Anschließend muss den Auszubildenden die Möglichkeit geboten werden, darauf zu reagieren und sich für den Inhalt rechtfertigen zu können. Somit bekommen Auszubildende das nötige Selbstvertrauen, um die mündliche Prüfung erfolgreich zu bestehen.
Prüfungsangst
Es ist ganz normal, dass Auszubildende verängstigt und eingeschüchtert auf die Abschlussprüfung blicken. Der Prüfungstermin rückt näher und der Druck steigt dementsprechend an. In dieser Phase sollte der Ausbilder einfühlsam und rücksichtsvoll sein. Er sollte dazu beitragen, den Auszubildenden die Angst zu nehmen, indem er beispielsweise:
- eine Prüfungssituation simuliert,
- Lernerfolge bestätigt,
- Erfolgsdruck abbaut,
- Informationen über Aufbau und Ablauf der Prüfung weitergibt und
- die kommunikativen Fähigkeiten fördert.